21Oktober
2023

Tag 17, 21. Oktober: Back home

Rückreisetag: um 6 Uhr ist treffen in der Hotellobby, wir bekommen ein "Frühstückspäckchen" mit und dann geht's ab zum Flughafen. DIe ganzen Kontrollen da wirken auf uns etwas chaotisch - erst muss man nachweisen, dass man einen Flug hat, bevor man überhaupt ins Gebäude rein darf. Dann werden Gepäck und Handgepäck durchleuchtet und man selber muss durch einen Scanner gehen und wird abgetastet. Dann warten in der Schlange am Check-In Schalter für die Boardkarten und Gepäckaufgabe (online Check-In war nicht möglich). Das Gepäck landet auf einem Förderband und wird dann am Ende der Check-In Schalter direkt auch noch mal durchleuchtet. Man muss warten, bis das eigene Gepäck abgefertigt wurde - einige Taschen werden raus gezogen, u.a. weil Passagiere Akkus in ihrem aufzugebenden Gepäck haben - die müssen raus und ins Handgepäck. Dann geht es eine Etage nach oben. Boardkarten und Passkontrolle, dann Sicherheitscheck fürs Handgepäck inkl. Schuhe ausziehen und Bodyscanner. Ist man damit durch, kommt noch mal ein Stempel in den Pass mit Ausreisedatum und ein Stempel auf die Boardkarte. Jetzt endlich sind wir im Boardingbereich mit den ganzen Gates. Unser Gate ist aber noch nicht angezeigt, also erst mal irgendwo hinsetzen und warten. Irgendwann kommt die Durchsage zum Boarden, ab in die Schlange am Gate 3 und rein in den Flieger. Wir konnten einen Fensterplatz auf der richtigen Seiten des Fliegers ergatten - auf der rechten Seite sieht man nämlich bei klarem Wetter beim Abflug aus Kathmandu die Berge. Aber erstmal stehen wir und warten und starten erst mit über 1 Stunde Verspätung. Warum weiß keiner so genau. Dann geht's los und tatsächlich - wir sehen ganz viele hohe weiße Bergspitzen - mehr, als wir während der gesamten Reise gesehen haben.

5 Stunden später sind wir in Doha / Katar gelandet. Jetzt müssen die Beine in die Hand nehmen und rennen, denn aufgrund unserer Verspätung wird es knapp. Am Flughafen steht überall Personal mit Schildern in der Hand, um uns den richtigen Weg zu unserem Gate zu weisen. Trotzdem müssen wir zwischendurch noch mal durch einen Scurity Check. Am Gate angekommen gibt es schon den Last Call - aber wir sind rechtzeitig da und kommen noch mit. Jipieh! Im Flieger haben wir gute Plätze, nämlich wieder am Fenster, aber nur eine 2er Reihe. Auch auf dem Flug nach Doha hatten wir schon Glück, denn neben Leonie blieb der Gangplatz in unserer 3er Reihe frei. Das Essen von Qatar Airways ist ganz lecker und den 2. Flug überstehen wir auch ganz gut. Die Flugzeit ist angesetzt mit 6,5 Stunden, aber wir sind etwas schneller unterwegs.

Am Frankfurter Fughafen geht kommt das Gepäck rucki-zucki vom Band - nur Leonies Tasche ist irgendwie fast die Letzte, die ausgespuckt wird. Dann geht's mit dem Zug ab nach Wuppertal. Wir nehmen den nächstbesten, eher als ursprünglich mal geplant und haben somit keine Sitzplatzreservierung. Der Zug ist ziemlich voll und so stehen wir ziemlich lange auf dem Ganz rum, bis wir zwei Sitzplätze ergattern können. Irgendwann sind wir dann zu Hause angekommen und fallen müde ins Bett - schließlich sind wir schon ziemlich lange unterwegs. Ausgepackt etc. wird morgen - nach einem schönen Frühstück mit Brötchen :-)

20Oktober
2023

Tag 16, 20. Oktober: Große Stupas in Kathmandu

Wir starten den Tag mal etwas später - heute kein 7 Uhr Frühstück und 8 Uhr los wandern. Wir duschen in Ruhe (heiß!) und frühstücken draußen im Innenhof des Hotels vom Büffet.

 

6 Leute fliegen heute schon nach Hause, daher verabschieden wir uns nach dem Frühstück. Mit Uli und Fine machen wir uns dann mit einem Taxi vom Hotel auf den Weg zur Boudhanath Stupa. Die buddhistische Stupa ist mit 36m eine der größten der Welt. Von Gebetsmühlen umgeben, wird sie fleißig von Gläubigen und Pilgern umrundet - in der Regel drei Mal. Weihrauch liegt teils sehr penetrant in der Luft, der überall zusammen mit anderem Räucherwerk und den echten Rupien ähnlichen Scheinen zum Opfern verkauft wird. Um den Platz herum und in den Nebengassen sind viele Geschäfte.

 

Wir gönnen uns eine Pause in einer Rooftop Bar, bevor wir zurück zur Hauptstraße gehen und ein freies Taxi anhalten. Die Fahrt dauert seine Zeit, die Straßen sind voll.

 

Der nächste Stop ist der Affentempel oder Swayambhunath, auf einem Hügel im Westen Kathmandus gelegen. Diese große buddhistisch-hinduistische Tempelanlage ist Unesco Weltkulturerbestätte.

 

Wir gehen zur Stupa hoch indem wir an einer Steinplatte mit den Fußabdrücken Buddhas eine lange steile Treppe mit 365 Stufen hoch laufen. Hier merken wir auch, warum der Spitzname „Monkey Temple“ ist - überall sind Rhesus-Affen, die rum springen und gar nicht scheu sind. Kein Wunder, bei der Menge an Touristen/Pilgern. Später beobachten wir Affen, die Kekse futtern oder sich an Flaschen zu schaffen machen, die sie Touristen geklaut haben.

Oben an der Stupa ist viel los, u.a. sehen wir eine Pilgerprozession Mantras singend die Stupa umrunden. Die Anlage ist ziemlich groß, zu ihr gehören viele kleinere Schreine und Stupas und sogar ein Wunschbrunnen, wo Touristen versuchen, gekaufte Münzen in einen Behälter zu werfen (das nepalesische Geld besteht nur aus Scheinen).

 

Von der Stupa aus laufen wir zu unserem Hotel zurück. Teilweise auch durch „Einheimischen-Viertel“, an einem kleinen Fluss entlang, der eher die Bezeichnung Abwasserkanal verdient. Bei manchen Straßen muss man einfach irgendwann mutig den ersten Schritt auf die Fahrbahn setzen und irgendwie trotz der vielen Mopeds rüber marschieren - Fußgängerampeln oder Zebrastreifen Fehlanzeige.

 

Abends treffen wir uns mit den anderen beiden noch zu unserem letzten gemeinsamen Abendessen. Anschließend gehen wir beide noch mal kurz los, um zu schauen, was wir mit unseren letzten Rupies noch erstehen können. Kaum bleibt man irgendwo stehen, wird man ja schon in das Geschäft hinein komplementiert - so auch mir ergangen. Ich fand einen schönen Schal, aber bei der Frage nach dem Preis sagte der Verkäufer 45 EUR. Das war nun weit jenseits dessen, was wir noch hatten und soviel war der Schal auch bestimmt nicht wert. Der Mann meinte, wir können auch mit Kreditkarte oder Euros bezahlen. Ich versuchte ihm deutlich zu machen, dass ich wirklich nur noch mein Restgeld ausgeben wollte. Einiges hin und her später wollte er tatsächlich sehen, was ich an Geld dabei habe. Das hab ich ihm dann gezeigt, er hat‘s genommen und gut war. Bezahlt hab ich somit für den Schal keine 5 Euro 🤷‍♀️

 

Jetzt noch fix Wecker stellen, Taschen sind gepackt und ab ins Bett - morgen steht ein langer Rückreisetag an.

 

 

 

19Oktober
2023

Tag 15, 19. Oktober: Fahrt zurück nach Kathmandu

Heute geht es zurück nach Kathmandu. Wir verteilen uns und die Träger/Guides auf 3 Jeeps, das Gepäck kommt aufs Dach und los geht‘s. Das erste Stück ist die Straße voll mit Schlaglöchern, also kurven wir recht langsam und vorsichtig durch die Gegend. Der Ausblick ist toll, hohe Berghänge auf der anderen Seite des Tals und sogar ein schneebedeckter 7.000er. Bei den regelmässigen Polizeikontrollen geben wir immer einen Schnipsel Papier ab - darauf stehen Name des Fahrers und Autokennzeichen sowie Anzahl und Geschlecht der Touristen und Nepali im Auto. Die Straße führt ja von Kathmandu nach Tibet/China und wird daher auch als Schmugglerroute genutzt. Vor allem Gold wird von China durch Nepal nach Indien geschmuggelt, aber auch Tierorgane nach China.

Ab und an kommt uns ein größerer Lkw oder lokaler Linienbus entgegen, bei der schmalen Straße ist dann immer langsames nebeneinander her schieben angesagt. Sowieso wird vor jeder Kurve gehupt.

Wir schrauben uns von über 2.000m

Immer weiter runter. Unten im Tal, schon auf unter 700m, gibt es tatsächlich ein Stück durchgängig geteerte Straße, wo wir mal etwas schneller fahren können (60 km/h?).

 

Gegen 10:30 Uhr machen wir Rast, die Fahrer haben Hunger und frühstücken Dhal Bat (unsere Träger / Guides haben das während des Treks übrigens durchgängig bei jeder Mahlzeit gegessen). Wir besorgen uns eine kalte Cola und Bananen und Leonie ist glücklich über Knabberkram, der aussieht wie PommSticks, aber aus Linsen ist (davon hat uns unser Guide gestern Abend probieren lassen).

 

Wir zockeln weiter über sehr staubige Straßen, in den Dörfern ist viel Verkehr, da aufgrund der aktuellen Festtage alle nach Hause wollen. Das Hindu-Fest Dashain geht vom 15.-28. Oktober und ist das wichtigste Fest in Nepal. Man feiert den Sieg des Guten über das Böse, bittet um die Vergebung der Sünden und es werden vor allem weibliche Gottheiten als Kraftquelle geehrt. In dieser Zeit sind die meisten Schulen zu und auch unser Guide wird erst danach wieder einen neuen Trek anfangen.

 

Beim Mittagsspot bestellt die Hälfte Chicken Mo:Mos, die andere Hälfte Pommes - die gab es schließlich die ganze Zeit nicht 😃

 

Zurück in Kathmandu ist die Stadt wirklich sehr sehr voll. Auf den Straßen gibt es keine Spuren - es fahren einfach so viele Autos nebeneinander, wie passen.  Wir brauchen sehr lange, um uns durch die Straßen zu kämpfen - da haben es die vielen Mopeds wesentlich einfacher.

 

Wir sind im gleichen Hotel wie die letzten 2x untergebracht, dem Hotel Marshyangi direkt im Touri-Viertel. Auf der Suche nach ein paar schönen Erinnerungsstücken streifen wir dann auch etwas später durch die Gassen und werden auch fündig (T-Shirts).

 

Für das Abendessen hat unser Guide in einem Restaurant reserviert, wo es das erste Mal so etwas wie Burger & Co. auf der Karte gibt, was dann auch die meisten bestellen  (Fleisch ist weiter oben im Hochland sehr selten). Der Nachtisch - Schoko Fudge mit Vanilleeis - kann die Erwartungen aber nicht erfüllen, ebenso wenig der Cocktail, den ich mir voller Vorfreude bestelle. Dazu kommt, dass in unserem Bereich noch zwei andere Gruppen sitzen, die wir schon in Ramechhap getroffen haben und die anscheinend nach Lukla geflogen sind - da kommt unsere Niedergeschlagenheit wegen unserer verpassten Trekkingtour doch noch das ein oder andere Mal durch. Unser Guide bekommt heute auch sein Trinkgeld, denn morgen trennt sich die Gruppe und die ersten fliegen schon zurück.

 

Zurück im Hotel werfen wir vom Rooftop noch mal einen Blick auf das nächtliche Kathmandu, bevor es ins Bett geht. 

 

18Oktober
2023

Tag 14, 18. Oktober: Die allerletzte Wanderung in Nepal

 Nach dem Frühstück macht sich eine Hälfte der Truppe auf zu dem oberhalb von Shing Gompa gelegenen Aussichtsturm. Der Weg ist eng, rechts und links wachsen Dornenbüsche und es geht gut bergan. Oben angekommen besteigen wir den kleinen Aussichtsturm. Bei schönem Wetter muss man hier eine fantastische Sicht Richtung Annapurna, Ganesha, Manaslu und andere Berge haben - bei uns ist es leider ziemlich verhangen und wir sehen nur ab und zu schneebedeckte Bergflanken. Für den Abstieg nehmen wir einen anderen Weg, der nicht so steil und somit sehr angenehm zu gehen ist.

 

1 Std. Gehzeit, Auf-/Abstieg 250 Hm, höchster Punkt: 3.560 Hm

 

Nach unserer Rückkehr chillen wir noch etwas in der Sonne, dann geht‘s um 10 Uhr los Richtung Dhunche. Der Weg geht viel durch den Wald und ist eigentlich ganz gut zu gehen - nicht ganz so viel unebene Steine auf dem Weg wie sonst.

Um 12 Uhr machen wir Mittagspause im T-Shirt in der Sonne - sogar mit eiskalter Cola! - und haben schon 870 Hm Abstieg geschafft. Mitten beim Essen fängt es an zu regnen - gutes Timing, denn wir sitzen inzwischen draußen unter einem Dach und als wir wieder los laufen, hat es schon wieder aufgehört.

 

Auf der 2. Hälfte des Weges gibt es viele asphaltierte Treppen, irgendwann lichtet sich der Wald und wir gehen am Wasser entlang, bevor wir auf die ersten Ausläufer von Dhunche zu laufen. Es fängt noch mal kurz an zu regnen, aber das ist nicht schlimm, es ist immer noch warm genug.

In Dhunche haben wir ja vor einigen Tagen mit den Jeeps unsere Mittagspause gemacht. Dhunche ist im Vergleich zu allem anderen, was wir während des Trekkings gesehen haben, schon ein größeres Dorf mit vielen Häusern, Läden und einer asphaltierten Straße, auf der wir auch Überlandbussen begegnen.

Kurz vor 15 Uhr haben wir es geschafft, unser allerletzter Trek hat ein Ende und wir kommen in unserem Hotel an. Wie immer werden wir erst nach unseren Wünschen fürs Abendessen gefragt, bevor wir aufs Zimmer gehen. Das Zimmer hat ein Bad und die Dusche ist wirklich heiß - juchuh!

 

Später schlendern wir noch kurz die Hauptstraße hoch und runter. Viel gibt es allerdings nicht zu sehen - Klamottenläden mit nachgemachten Markenklamotten, ein paar Lebensmittelläden / Fleischerein, ein/zwei kleine Elektroläden, ein paar Geldautomaten und natürlich viele Touristenunterkünfte. Aber nirgends ein nettes Café, wo man sich auf ein Stück Kuchen mal hätte rein setzen können. Der braune Hund, der uns schon ein Stück des Weges den Berg runter begleitet hat, läuft mit uns auch jetzt die Straße runter. Die zwei Kuhfüße, die ein Mädchen in der Hand hat, scheinen dann aber doch attraktiver zu sein.

 

Beim Abendessen verabschieden wir unsere Träger und Guides. Wir sammeln Trinkgeld ein und geben den Jungs was zu trinken aus. Später läuft sogar noch nepalesische Musik und wir werden dazu animiert, mit zu tanzen. Die gute Stimmung kann auch ein kurzfristiger Stromausfall nicht stoppen.

 

Von Shing Gompa (3.300m) nach Dhunche (2.061m) - 8,9km, 4:45 Std gesamt, 2:50 Std. Gehzeit, 161 Hm rauf, 1.448 Hm runter

17Oktober
2023

Tag 13, 17. Oktober: Aufstieg durch den Nebelwald

Heute Nacht hat es ordentlich geregnet, in Kyanjing Gompa ist das alles als Schnee runter gekommen. Deswegen sind die Bergspitzen heute auch ganz weiß.

 

Unsere Wanderung beginnt mit vielen vielen Stufen durch den Wald, alles zirpt und die Vögel pfeifen. Später geht es durch den Nebelwald immer stetig nach oben. Flechten hängen von den Bäumen und alles ist ganz moosig.

 

Bei unserer Mittagspause sind wir froh drinnen in einer Hütte essen zu können, denn es ist empfindlich kalt geworden.

 

Der weitere Weg führt durch einen Wald, wo auch viele Rhododendren mit hellen, fast rosa Stämmen stehen.

 

Gegen 13 Uhr sind wir in Shing Gompa auf 3.300m angekommen. Hier gibt es nicht viel außer ein paar Lodges, das namensgebende Kloster und eine Yak-Käserei, wo wir noch mal etwas Käse kaufen.

 

Im Zimmer gibt es ein Bad mit fließend Wasser und Dusche. Wir haben uns auf eine heiße Dusche gefreut, leider ist das Wasser aber nur lauwarm. Also schnell wieder rein in die warmen Klamotten und ab in den Schlafsack, denn es ist empfindlich kalt im Zimmer (ungeheizt).

 

Später gönnen wir uns draußen in der Gruppe in der Sonne einen heißen Kakao und einen Schokoriegel, eingepackt in dicke Jacke und Mütze. Sobald der Dunst/Nebeln hoch zieht und sich vor die Sonne schiebt, wird es uns draußen aber zu kalt. Also rein in den Aufenthaltsraum der Lodge, da hier der Ofen den Raum schön aufwärmt. Hier verbringen wir die Zeit bis zum Abendessen und dann geht es wieder früh schlafen.

 

Von Thulo Syabru (2.210m) nach Shing Gompa (3.300m) - 7km, 5:05 Std unterwegs, 3:12 Std Gehzeit, 1.194 Hm rauf, 106 Hm runter

16Oktober
2023

Tag 12, 16. Oktober: Hoch und runter nach Thulo Syabru

 Der Abstieg heute war erst mal auf dem gleichen Weg wie bei unserem ersten Trekkingtag, als wir von Syafrubesi nach Rimche gelaufen sind. Sprich dichter grüner Wald, es ist relativ warm, dazu der gurgelnde Fluss als immerwährende Geräuschkulisse zusammen mit dem Zirpen und anderen Geräuschen aus dem Dickicht. Zwischendurch erhaschen wir ein Blick auf die steilen Hänge des Tals, meistens aber ist die Vegetation relativ dicht. Der Weg ist schmal, oft drückt man sich an die Seite um Träger, Mulis oder anderen entgegen kommenden Wandergruppen auszuweichen.  An einer Geröllhalde warten wir, bis eine recht langsame Gruppe vor uns diese Stelle komplett überquert hat, damit wie diese schnell passieren können - ab und zu kommt hier etwas runter.

 

Nach dem Mittagsstop verlassen wir den bekannten Weg und nehmen die Abzweigung hoch Richtung Thulo Syabru. Überraschenderweise ist der steile Weg ein Stück asphaltiert. Später kommt aber wieder der normale Mix aus Waldboden, Matsch, Steinen und kleinen Flussüberquerungen. Auch zwei Hängebrücken gehörten heute zum Programm, die teilweise schon etwas schaukelten. Obwohl wir zwischendurch an Bambus vorbei laufen, sehen wir keinen Roten Panda, dafür aber ein paar Affen (Languren - mit weiß-grauem Fell und schwarzen Gesichtern).

 

Gegen 15 Uhr und vielen Treppenstufen am Ende des Weges sind wir Thulo Syabru angekommen, einem kleinen Tamang-Dörfchen. Durch das Erdbeben wurde hier viel zerstört, daher sind viele Gebäude relativ neu.

Unsere Unterkunft gefällt uns - die Zimmer haben ein eigenes Bad mit warmer Dusche, Waschbecken und Toilette mit fließendem Wasser. Die durchgeschwitzten Klamotten kommen erstmal nach draußen auf die Wäscheleine.

 

Nach einer warmen Dusche bummeln wir etwas durch die Straße des Örtchens, was in 3 Min erledigt ist 😄 In einem Café gibt es draußen leckere heiße Schokolade und frisch gekaufte Kekse.

Auf dem Weg zu unserer Unterkunft besuchen wir noch ein kleines Kloster. Der Andachtsraum im Obergeschoss ist sehr prächtig, die Holzbalken und Wände sind bunt bemalt bis hinauf zur Decke, auch viel in Gold. Wir haben Glück - nach uns wird zugesperrt.

 

Da es hier abends immer etwas feucht-kalt wird, spannen wir im Zimmer eine Wäscheleine und holen unsere Sachen nach drinnen.

 

Beim Abendessen brauchen wir wieder Abwechslung und bestellen Thunfischpizza, die gut und reich belegt ist. Der krönende Abschluss: warmer Schoko-Pudding 😊 Nach ein paar Runden Rommé geht‘s wieder früh ab ins Bett.

 

Von Rimche (2.480m) nach Thulo Syabru (2.210m): 10,1 km, 6:50 Std gesamt, 4:20 Std Gehzeit, 824m Aufstieg, 1.095m Abstieg

15Oktober
2023

Tag 11, 15. Oktober: Ein langer Abstieg

Für mich ist es bisher meine schlimmste Nacht: ich habe ziemliche Magenschmerzen, bin oft wach und hoffe jedes Mal, dass es schon möglichst spät ist, wenn ich aufwache, das Atmen fällt mir schwer und morgens habe ich dann auch noch stechende Kopfschmerzen. Leider hält sich das heute ziemlich lange.

 

Ansonsten gibt es Frühstück wieder zur normalen Zeit um 7 Uhr und um 8 Uhr machen wir uns auf den langen Abstieg von Kyanjing Gompa zurück nach Rimche.

 

Die Strecke kennen wir ja schon, erst haben wir noch schöne Bergsicht mit Hängen, schneebedeckten Gipfeln, Mani-Mauern und Stupas, später tauchen wir wieder ein in viel viel Grün und laufen am gurgelnden Fluss entlang. Es ist ein schöner sonniger Tag, so ziehen wir recht schnell die dicken Jacken und Handschuhe aus und laufen später sogar in T-Shirt.

 

Der Abstieg ist beschwerlich, die Wege sind oft steinig und mit kleinen steinigen Anstiegen hoch und runter, man muss wirklich gut gucken, wie man geht und kann den Blick während des Gehens nicht wirklich schweifen lassen. Wir überqueren einige Flüsse, entweder per Hängebrücke, Holzsteg oder von Stein zu Stein springend.

 

Mittagsstop machen wir kurz nach 12 Uhr nach über 4 Stunden Gehzeit und schon über 850 Hm Abstieg in Ghodatabela auf 3.008 Hm.

 

Gegen 16 Uhr sind wir dann in Rimche auf 2.450m angekommen.  Insgesamt sind wir 8 Stunden und 20km unterwegs, 1.728 Hm im Abstieg und 372 Hm im Anstieg. Wir sind alle ganz schön platt und Leonie und ich haben uns beide Blasen gelaufen.

 

Wir übernachten in der gleichen Unterkunft wie vor 4 Tagen und sogar in den gleichen „Zimmern“. Eine heiße Dusche tut gut! Nach dem Abendessen geht‘s wie immer früh ins Bett.

14Oktober
2023

Tag 10, 14. Oktober: Gipfelbesteigung auf den Kyanjin Ri

Heute ist es endlich soweit - Gipfeltag! Um 6 Uhr gibt es Frühstück und gegen 6:30 Uhr brechen wir mit 7 von unserer 10er Truppe auf - dick eingepackt in lange Merinounterwäsche, Daunenjacke, Mütze und Handschuhe.

 

Der Pfad startet direkt von dem Dörfchen Kyanjin Gompa und führt ziemlich steil nach oben. Wir haben einen wunderbaren klaren Tag erwischt und sehen schon von unterwegs tolle schneebedeckte Gipfel. Nach 1:50 Stunden sind wir am Lower Kyanjin Ri auf 4.280 m angekommen. Viele buddhistische Fahnen und im Hintergrund die hohen 6.000er und 7.000er geben ein tolles Panorama.

 

Aber noch sind wir nicht ganz oben, jetzt kommt noch mal ein knackiger Anstieg von 70 Min. zum Gipfel des Kyanjin Ri auf über 4.600m. Puh, mit 770hm Anstieg war das echt eine anstrengende Tour! 🏔️ Schön für uns - am Gipfel gibt es sogar einen Geocache! 😃

 

Den Abstieg machen wir auf einem anderen Weg, irgendwann kommen wieder die bunten Häuser von Kyanjin Gompa und ein paar grasende Yaks in Sicht und 5 Stunden später sind wir wieder unten. Jetzt sind alle ganz schön kaputt und freuen sich auf eine Dusche und Mittagessen.

 

Am Nachmittag gehen wir noch mal alle in ein Café und gönnen uns Kuchen und ein heißes Getränk. Der heiße Kakao ist echt super 😊

 

Unserer Kranken mit der niedrigen Sauerstoffsättigung ging es heute Morgen übrigens nicht besser. Sie bekam Sauerstoff und wurde dann mit dem Heli ins Krankenhaus nach Kathmandu gebracht.

 

Von Kyanjin Gumba (3.870m) zum Kyanjin Ri (>4.600m / 4.773m lt. Internet) - 5,3km, 5:09 Std. Gehzeit, 768m Aufstieg, 770m Abstieg

13Oktober
2023

Tag 9, 13. Oktober: Yakscheiße auf 4.000m

Die Nacht ist auf der Höhe von 3.500m so lala - unruhiger Schlaf mit doll Kopfweh. Aber gefroren haben wir dank unserer tollen Schlafsäcke nicht. Morgens sind es in unserem Zimmer nur 8 Grad. Wir packen wieder alles zusammen und dann geht‘s zum Frühstück - wie immer können wir auswählen zwischen Porridge, Müsli, Pancakes, Chapati (eine Art dünnem Brot) und wer will gekochtes Ei / Spiegelei oder Omelett natur. Die Bestellung dafür haben wir schon beim Abendessen gemacht.

 

Unser Wanderweg führt durch jede Menge stacheliger Büsche und überall liegt Yakscheiße. Später bekommen wir dann auch Zopkios zu sehen - eine Mischung aus Yak und Kuh. Und endlich sehen wir auch die hohen schneebedeckten Berge, z.B. den Langtang Ri mit über 7.000m oder den 6.745m hohen Khimshung.

 

Wie gestern gehen wir an einigen Mani-Mauern vorbei, auf deren Steintafeln Mantras angebracht sind und an denen man nur links entlang gehen sollte. Außerdem sehen Stupas und Chörten (hinduistische und buddhistische Tempel, einen großen umrunden wir mit dem Uhrzeigersinn.

 

Die heutige Etappe ist nur kurz, nach 2,5 Stunden, 5,5 km und 350 Hm sind wir in Kyanjin Gumba im Budda Inn angekommen, gelegen auf 3.870m Höhe. Dieses kleine Dorf besteht aus 40 Häusern (also ca. 80 Einwohnern), größtenteils Unterkünfte, kleinen Cafés etc. Im Winter sind hier nur noch so 20 Leute.

 

Der heutige Tag dient zur Höhenakklimatisierung, denn morgen wollen wir ja hoch hinauf. Deswegen machen wir uns nach dem Mittag noch mal auf zu einem
Gletschersee und sind das erste Mal auf über 4.000m Höhe. Hier begegnen uns auch ein paar zottelige Yaks.

 

Wieder unten angekommen gucken wir bei einem „Yak Cheese Production Center“ vorbei und kaufen etwas würzigen Yak Käse. Mal eine schöne Abwechslung! Dann kehren wir noch in ein Café ein, wo wir Kaffee und Kuchen (Schokokuchen, Karottenkuchen, Apple Pie) bekommen. Fühlt sich irgendwie dekadent an 😄  Wir stellen fest, dass wir alle durch die Höhensonne tatsächlich schon etwas Farbe bekommen haben. An die kleine Mauer am Café ist übrigens schön Yakscheiße in Fladen ran geklatscht und trocknet in der Sonne - Brennmaterial für die Öfen 😳

 

Bis zum Abendessen ist noch etwas Zeit und so verkrümeln wir uns im Zimmer in unsere Schlafsäcke und ruhen uns etwas aus. Wir haben Fenster nach drei Seiten, das ist Nachmittags zwar schön warm durch die Sonne, kühlt sich aber abends auch mehr ab. Trotzdem ist uns nachts immer noch schön warm in unseren Schlafsäcken. Die Toilette ist diesmal wieder auf dem Gang.

 

Eine aus unserer Gruppe ist die letzten Wanderungen schon etwas abgeschlagen hinter uns her gewandert begleitet von einem Guide und immer mit einiger Verzögerung nach uns angekommen. Auch heute kommt sie wieder später an und lässt sogar das Mittagessen aus, weil sie sich erst mal hin legen muss. Nachmittags wandert sie auch nicht mit und abends beim Abendessen sieht sie auch gar nicht gut aus und ihre Sauerstoffsättigung ist kritisch. Sie bekommt von unserem Guide erst mal ein Medikament. Ich glaube, da hilft morgen nur aus der Höhe absteigen…

 

Von Mundu (3.550m) nach Kyanjin Gumba (3.870m) - 5,5km, 2:33 Std. Gehzeit, 349m Aufstieg, 25m Abstieg

Zum Gletschersee - 3,1km, 2 Std Gehzeit, 208m Aufsteig, 192m Abstieg

12Oktober
2023

Tag 8, 12. Oktober: Hoch auf über 3.500m

Die Matratze war zwar wesentlich besser als in unserer Lodge gestern, trotzdem schlafen wir nicht gut. Unsere Schlafsäcke sind bis auf -15 Grad ausgelegt, entsprechend schwitzen wir nachts und ich wache mit ziemlichen Kopfschmerzen vom Wecker nebenan auf - die Bretterwände sind so dünn, da hört man jedes gesprochene Wort links und rechts.

 

Um 7 Uhr gibt es wieder Frühstück und um 8 Uhr wandern wird los. Ähnlich wie gestern geht es durch grünen Wald, der Weg ist nicht ganz so steinig, viele Flussläufe kreuzen unseren Weg und wir schrauben uns stetig nach oben. Die Mittagspause genießen wir in der Sonne. Zum Ende der Wanderung wird es echt anstrengend und wir freuen uns, als wir endlich in Mundu auf 3.550m ankommen.

Kurz vor Mundu überqueren wir eine große Geröllhalde. Beim Erdbeben 2015 verschüttete eine Lawine die damalige Siedlung Langtang. Die heutige Siedlung wurde ein Stück talaufwärts wieder aufgebaut.

Am Ende waren wir heute 8 Stunden unterwegs, 15 km, 1.434 Hm hoch und 373 Hm runter.

 

In unserer Lodge, dem Golden Holiday‘s Guest House, gibt es warme Duschen auf dem Gang und in unserem Zimmer haben wir ein Bad mit Plumpsklo aber ohne fließend Wasser (das gilt hier als Luxus 😄).

 

Der Essenraum ist schön warm beheizt (die Zimmer sind kalt), hier warten wir aufs Abendessen. Das Essen ist gut und reichlich und als Nachtisch gibt es Mandarinen und Granatapfelkerne. 

 

Von Rimche (2.450m) nach Mundu (3.550m) - 15,0 km, 8 Std. unterwegs, 1.434m Aufstieg, 373m Abstieg